Oskar Kling wurde im Jahr 1887 in Österreichisch-Schlesien in Troppau geboren. Seinen Wehrdienst leistete der junge Schlesier bei einem der ältesten Regimenter des Kaiserreiches ab, dem k.u.k. Infanterieregiment „Kaiser“ Nr. 1. Irgendwann nach seiner Dienstzeit kam er nach Wels in OÖ und lernte hier seine spätere Frau Josefine kennen. Kling übte hier im „Erzherzogtum ob der Enns“ den Beruf des Pferdehändlers aus. Als „Gefreiter der Reserve“ versah er noch 1913, also ein Jahr vor dem Ersten Weltkrieg, Dienst beim 1. Bataillon des IR 1 in Mostar. Im Sommer 1914 wurde auch der Oskar Kling zum Waffendienst einberufen. Sein „detachiertes“ 1. Bataillon bildete einen Bestandteil der 1. Gebirgsbrigade (GBrig) unter dem Kommando von Oberst-Brigadier Novak von Arienti. Die 1.GBrig nahm an der Offensive gegen das Königreich Serbien teil, die Kämpfe erwiesen sich als besonders zäh und verlustreich. Bei einem dieser Gefechte wurde Kling verwundet.Durch den Eintritt des Königreichs Italien in den Krieg wechselte die 1.GBrig an den südwestlichen Kriegsschauplatz, wo es den zugewiesenen Verteidigungsabschnitt nördlich von Görz, am rechten Ufer des Isonzo Flusses bezog. Dieser Abschnitt reichte vom Monte Santo über die Hügelkette des Vodice und Kuk bis zur Kote 383 sowie dem Ort Globna. Hier im Flusstal des Isonzo liegt auf der westlichen Uferseite die Siedlung Plava und etwas weiter südöstlich am Fuß des Monte Kuk (612 m) der Ort Zagora. Bei Plava führte eine strategisch wichtige Brücke über den Fluss, die von der Höhe 383 beherrscht werden konnte. Bei einer Überquerung des Isonzo erwies sich die Beherrschung dieses Übergangs bei Plava als äußerst wichtig. Die Italiener stellten beträchtliche Kräfte bereit, um einen Übergang über den Isonzo zu erzwingen und die Höhe 383 bei Plava einzunehmen.Am Nachmittag des 10. Juni 1915 begannen hintereinander drei heftige Angriffe der Italiener, die von schwerem Artilleriefeuer unterstützt wurden. Doch die 1.GBrig hielt dem Ansturm stand. Ab dem nächsten Tag folgten, unterstützt von einem Inferno an Artillerie, fast ununterbrochene Attacken des Gegners. Der Hügel 383 wechselte im Nahkampf mehrmals den Besitzer. Am 17. Juni, als der Abwehrkampf seinen Höhepunkt erreichte, fiel Oskar Kling bei der Erstürmung der strategisch wichtigen Höhe 383. Diese Bergkuppe erhielt später den Namen die „Blutige Kote“. Der Gefreite Kling hielt über drei Stunden nur mit drei anderen Soldaten hier die Stellung bis endlich eine andere Kompanie zur Verstärkung vorgeschickt werden konnte. Oskar Kling wurde zum Zugsführer befördert und posthum erhielt er für seine Tat die Goldene Tapferkeitsmedaille verliehen. Im Belohnungsantrag wird Kling eine außerordentliche Tapferkeit und Umsicht bescheinigt: „Beim Vorgehen der Kompanie über den Hang gegen die Höhe 383 wurde er mit drei Infanteristen vorgeschickt. Es gelang ihm die Höhe zu erreichen, während die Kompanie infolge des mörderischen Feuers nicht Raum gewinnen konnte. Die Wichtigkeit des Punktes erkennend, welchen er erreicht hatte, hielt er denselben, trotz ihm bekannt war, dass sich die Kompanie zu sammeln hat, und harrte auf denselben, wiederholt Infanterie zurückweisend durch. Fast drei Stunden im heftigsten Feuer harrte er aus, bis es der neuerdings vorangehenden Kompanie gelang ihn zu verstärken und den Punkt zu behaupten“. Sein Brigadier GM Novak von Arienti befürwortet den Antrag mit der Bemerkung: „Vollkommen einverstanden. Ist eine Ausnahmetat sondergleichen“.Der italienische Angriff, war trotz vierfacher Übermacht von den k.u.k. Streitkräften abgewiesen worden. Doch für diesen Abwehrsieg hatte die 1.GBrig einen entsetzlichen Blutzoll zu leisten: Bei diesen acht Tage andauernden Kämpfen, auf einem nur rund einen Quadratkilometer großen Gebiet, verlor die Brigade 60 Offiziere und 2527 Mann an Toten, Verwundeten und Vermissten. Die Verluste der angreifenden Italiener waren rund dreimal so groß.